Mantra ist ein Wort aus der Sanskritsprache des alten Indien und bezieht sich auf Silben, Worte oder formelhafte Wortfolgen, die eine besondere Kombination von Klangschwingungen ergeben. Sie besitzen neben ihrer Bedeutung eine starke innewohnende Kraft und haben eine förderliche Wirkung auf das Bewusstsein.
Das Wort Mantra setzt sich aus den beiden Silben „man“ und „tra“ zusammen, die von „manas“ und „trajate“ abgeleitet sind, was so viel wie Geist und befreiend bedeutet. Ein Mantra ist also eine (spirituelle) Klangschwingung, die den (materiell und in Dualität befangenen) Geist befreit.
Im Yoga werden Mantras entweder sprechend, flüsternd, singend oder in Gedanken repetitiv, z.B. 108 Mal, rezitiert. Sie können auch aufgeschrieben werden und werden oft während der Meditation praktiziert. Sie haben eine sich potenzierende Wirkung und werden daher mehrmals hintereinander und oft täglich oder in bestimmten Zeitintervallen rezitiert.
Mantras haben eine Klang- und Resonanzwirkung
sowie meist eine metaphysische oder mystische Bedeutung. Die genaue Übersetzung der verschiedenen Mantras ist jedoch nicht von zentraler Bedeutung. Wichtig sind die Schwingungen, die bei der Rezitation erzeugt werden und unseren Körper durchdringen. Diese Schwingungen harmonisieren, wecken und heilen unseren Körper auf der feinstofflichen Ebene. In jeder Kultur, in jeder Sprache gab es seit alters her solche magischen Worte.
Ursprünglich gehörte zum Yoga auch das Erlernen von Mantras. Es gab also nicht nur ein Mantra, mit dem man das Üben begann bzw. beendete, sondern insgesamt ein Dutzend Mantras, deren Singen der körperlichen, geistigen und seelischen Gesundheit zuträglich sein sollte. Dieser Aspekt der Praxis wird von den Praktizierenden im Westen, die am Mantra-Singen nicht sehr interessiert sind, oft unterschätzt oder ignoriert. Daher werden Mantras heute von den Lehrern im Westen meist nicht unterrichtet, obwohl sie integraler Bestandteil des Yoga-Systems sind.
Warum singen/rezitieren/chanten wir Mantras?
Der Körper ist nichts als komprimierte Energie. Diese Energie reagiert auf Vibrationen und kann so subtil und empfindlich sein, dass jeder Gedanke, jede Idee und jedes Gefühl ihre Natur verändern können. Die Schwingungen der Stimmung können die Natur der Energie verändern, und wenn der Stimmungsumschwung stark und vorherrschend ist, wird die Energie des Körpers zum Leiter dieser Stimmung. Mantras entmagnetisieren den Körper, indem sie die Energien des Körpers auf den zugehörigen Frequenzen schwingen und in bestimmter Weise vibrieren lassen. Wenn so ein bestimmter Geisteszustand an Stärke gewinnt, wird der Körper zum Leiter dieser Energie.
Ängstliche Energie zieht Angst an, aggressive Energie zieht Aggression an, Energie voller Mitgefühl wird Mitgefühl anziehen. Unsere Natur, sattvische (reine) oder tamasische (träge), lethargische oder depressive, unterworfene oder aggressive, verändert ebenfalls die Energie. Um die „Knitterfalten“ im Feld des Bewusstseins zu entfernen, wird die Kombination des Mahamrityumjaya Mantra, Gayatri Mantra und Durga Dvatrimsannamamala Mantra empfohlen. Dadurch werden die Energien des Körpers entmagnetisiert, gestärkt und ihre kreativen Qualitäten geweckt.